Montag, 25. Februar 2008

Hoffnung für Menschen mit Haarausfall

Ein neu entdecktes Gen trägt zum Verständnis des Haarwachstums bei und bietet einen Ansatz für wirkungsvolle Therapien.

Ein gesunder Mensch verliert pro Tag rund 100 Haare. Eigentlich nicht schlimm, so lange sie permanent ersetzt werden und sich der Verlust gleichmäßig über den ganzen Kopf verteilt.
Doch bei vielen geht der Haarausfall deutlich über dieses Maß hinaus.Für die Betroffenen stellt dies häufig ein großes Problem dar.

Einem internationalen Forschungsteam unter Leitung von Wissenschaftlern der Universität Bonn ist es nun in sechsjähriger Forschungsarbeit gelungen, ein Gen zu identifizieren, das für eine seltene erbliche Form des Haarausfalls namens Hypotrichosis simplex verantwortlich ist.

„Hypotrichosis simplex ist selten, kann aber entscheidend dazu beitragen, die Mechanismen des Haarwachstums zu verstehen“, fasst die Leiterin des Projekts, Dr. Regina Betz vom Bonner Institut für Humangenetik, die Forschungsergebnisse zusammen.

Die Forscher konnten bei den Untersuchungen des Gens auch einen körpereigenen Botenstoff identifizieren, der im Haarfollikel an den Rezeptor bindet. Damit ergeben sich Chancen für die Entwicklung neuer Wirkstoffe. „Wir können jetzt gezielt nach verwandten Substanzen suchen, die sich bei der Therapie von Haarverlust einsetzen lassen“, blickt Professor Dr. Ivar von Kügelgen vom Bonner Institut für Pharmakologie und Toxikologie in die Zukunft. Möglicherweise können von derartigen Medikamenten Patienten profitieren, die unter ganz verschiedenen Formen von Haarausfall leiden.

Nun hoffen die Forscher, dass sich von diesem genetischen Einzelfall ausgehend künftig ein Nutzen für einen weitaus größeren Patientenkreis erzielen lässt.


Quelle: http://www3.uni-bonn.de/?detailjahr=2008&detail=049

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