Dienstag, 7. Oktober 2008

Ausgefärbt: Immer mehr Frauen stehen zu ihren grauen Haaren

Als Meryl Streep sich bei den Produzenten von "Der Teufel trägt Prada" durchsetzte, in ihrer Rolle als Miranda graue Haare zu tragen, zeigte sie sich als Trendsetterin.

Denn wie die Frauenzeitschrift FÜR SIE in ihrer aktuellen Ausgabe (20/2008; EVT: 16. Dezember) berichtet, stehen immer mehr Frauen zu ihren Silbersträhnen und verzichten auf das Färben. "Graue Strähnen vorn zum Gesicht hin sind gerade sehr beliebt", bestätigt Starfriseur Udo Walz.

Längst sind es nicht nur Prominente oder Models, die selbstbewusst zu ihrem Grau stehen. Grund: Ein neues weibliches Selbstbewusstsein. "Frauen gehen zunehmend gelassener mit dem Älterwerden um", beobachtet Corinna Langwieser vom Trendbüro Hamburg. "Sie beginnen, ihren Körper also auch ihre grauen Haare zu akzeptieren." Das bestätigt eine Umfrage eines New Yorker Sozialforschungsinstituts: Danach finden fast 90 Prozent der Frauen zwischen 50 und 64 es wichtiger, sich zu pflegen, als erste Altersanzeichen zu verstecken.

Laut US-Autorin Anne Kreamer sind die Deutschen dabei fortschrittlicher als die Amerikaner. Während von den 16 US-Senatorinnen zwischen 48 und 76 Jahren keine einzige ihre grauen Haare zeigt, stehen Politikerinnen wie Renate Schmidt oder Annette Schavan problemlos zum Alter.

Kreamer selbst hörte mit Ende 40 auf, sich die Haare zu färben, und erntete unterschiedlichste Reaktionen. Als sie ihren Look im Internet testete, indem sie ein neues und ein altes Foto einstellte, verblüffte das Ergebnis sogar sie selbst: Mit der grauhaarigen Anne wollten deutlich mehr Männer ausgehen.

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